Samundi

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Der Zufall

Hier folgt ein Beitrag, der gleichermaßen den Kategorien „Neulich…“, „Kunstiges“, „Gedichte“ und „Galerie“ zugeordnet werden kann. Letzlich ist er aber doch „nur“ ein Zitat.

Hier also der Beitrag: Wir bekamen kürzlich eine Postkarte aus Kanada, mit folgendem Motiv einer Elchdame, die einen Elchherrn küsst oder anstupst (hier nur skizziert).

Auf der Rückseite der Postkarte stand ein Gedicht, dass ziemlich genau mein Geschmackszentrum für Poesie trifft. Zwei Wochen später zog ich ein Buch aus dem Regal und sah genau dieses Gedicht auf Seite 9. Das ist ja mal ein Zufall!

Das Gleichnis

Wie wenn da einer, und er hielte
ein frühgereiftes Kind, das schielte,
hoch in den Himmel und er bäte:
„Du hörst jetzt auf den Namen Käthe!“ –
Wär‘ dieser nicht dem Elch vergleichbar,
der tief im Sumpf und unerreichbar
nach Wurzeln, Halmen, Stauden sucht
und dabei stumm den Tag verflucht,
an dem er dieser Erde Licht …
Nein? Nicht vergleichbar? Na, dann nicht!

Robert Gernhardt, Besternte Ernte /Aussat und Ernte,
Gernhardt und Bernstein 1976, S. 9

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